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Ärger, Change, Gedicht, icht, Konsum, militant, poetry slam, schwein, Vegetarier, Verantwortung, Veranwtortung
Sehr verärgertes Publikum,
Sie werden im nun folgenden Text einige Übertreibungen finden,
denn ich befürchte wir werden bald erblinden.
Darum ist die Sonne etwas heller
Und die Zeit vergeht etwas schneller.
Ich will damit nur eigentlich sagen,
dass wir noch genügend Zeit haben.
Es ist noch nicht zu spät!
Es hängt davon ab, welchen Schritt wir ihr als nächstes geht.
JA, ich bin Vegetarier und ich werd’ jetzt militant.
Ich nehme mir die Freiheit und schmeiß dein‘ Döner an die Wand.
Mit welchem Recht fragst du mich verdutzt?
Mit dem selben, wie du auf meinen Teller spuckst.
Du meinst das da wäre kein Essen,
doch ich belehr dich eines besseren.
Du kannst es gern leugnen, doch du bist was du isst
Und damit du das nicht gleich wieder vergisst,
ganz offen, wie soll es auch anders sein…
Du bist ein verfressenes Schwein.
Ja das tut weh und nein das geht nicht zu weit
Denn genetisch, seid ihr nämlich, es und deine Wenigkeit,
gar nicht so weit voneinander entfernt.
Nur das Sprechen hat es noch nicht gelernt.
Nun stell dir vor es würde seinen Körper anpreisen
welches seiner saftigen Teile würdest du verspeisen.
Nanu warum wirst du denn plötzlich wählerisch?
Was diese Auswahl gefällt dir nicht?
Es ist doch dasselbe was hier auf deinem Teller liegt
nur ist der Ekel in dir noch nicht besiegt.
Doch zum Glück erledigen das andere für dich
Und so setzt du dich beruhigt zurück an den Tisch.
Unersättlich stopfst du dann wieder alles in dich hinein,
doch du kochst es dir nicht mal selber, nein!
Später dann vorm Spiegel machst du‘s dann selber,
vor deinen Augen, zehn nackte Frauenleiber.
Von prallen schwitzenden Brüsten wirst du verwöhnt
Doch du bist der einzige der hier stöhnt.
Du liebst dich selbst viel zu sehr,
für einen anderen ist in deinem Herz kein Platz mehr.
Denn genau, wie du der Frauen Liebe verschwendest
Verkippst du das Wasser bis du kenterst
und in deiner eigenen Gülle ertrinkst.
Dabei merkst du nicht mal wie das alles hier stinkt.
Nein Augen, Nase und Ohren hältst du dir zu,
für Verantwortung bist du zu cool.
Das überlässt du lieber den anderen.
Schaust auf deine Uhr, doch es ist Sand darin.
Du sagst, du kannst die Zeit anhalten,
doch noch bevor diese Worte verhalten…
…ist dein Zeug schon wieder abgefahren
und du fragst dich nur, wer diese Leute wohl waren.
Das waren wir, die nach dir riefen,
deine Last in unseren Wagen hievten,
doch du hast auf Durchzug geschalten,
fühltest dich befreit von Gewalten.
´Du drehst dich um und suchst den Ausgang.
Merkst du denn nicht, du drehst dich im Kreis. Mann.
Ja es stimmt die Welt ist auch bloß rund,
doch du verdrehst die Worte in deinem Mund.
Es ist nicht die Welt, deren Herrscher wir sind,
Es sind wir, derer wir uns bemächtigen, mein Kind!
Wir sind ein Teil von ihr,
wie dein Konsum von dir!
Denn du bleibst was du isst!
Doch was ist,
wenn das mal nicht mehr so ist,
weil sie nicht mehr ist,
weil du sie vergisst,
weil du sie auffrisst
und dabei vergisst,
dass du ein Teil von ihr bist.
MIST!
Du drehst dich im Kreis,
bist du dich selber verspeist.
Also mach endlich die Augen auf,
schau auf,
schau drauf,
was schaufelst du auf deinen Teller drauf.
Jeden Tag fragst du dich,
wer und wie du bist.
Wo hin du willst
Und mit wem dein Kind spielt.
Doch du fragst nicht,
Wer hier vor dir liegt.
Und wie er da eigentlich hinkommt.
Und unsere Kinder spielen weiterhin an der Front.
Ja ich weiß es ist schwer
zu fragen, wo kommt es her.
Doch wo bringt es hin
Sind wir weiterhin so blind.
Also mach endlich die Augen auf,
Schau auf,
schau drauf,
was schaufelst du auf deinen Teller drauf!
Max Zaloudek